Carl Brockelmann
* 17. September 1868 in Rostock
† 6. Mai 1956 in Halle (Saale)
Studium der Klassischen und Orientalischen Philologie in Rostock, Breslau und Straßburg, 1893 Habilitation für Semitische Philologie in Straßburg bei Theodor Nöldeke, nach Studienaufenthalten in London und Istanbul 1895 ab 1900 Lehrtätigkeit in Berlin, 1903 Ruf nach Königsberg als Ordinarius, 1910 Wechsel nach Halle als Professor für Semitische Philologie und Islamkunde, 1918/19 Rektor der Vereinten Friedrichs-Universität Halle/Wittenberg, 1922 Ablehnung Ruf Berlin, 1923 Wechsel nach Breslau, 1932-33 Rektor der Universität Breslau, 1936 Emeritierung, 1937 Rückkehr nach Halle, 1945 Bibliotheksrat der Bibliothek der DMG, ab 1947 Professor mit Lehrauftrag für Turkologie.
Carl Brockelmann war einer der bedeutendsten Vertreter der orientalischen Philologie seiner Zeit. Mit seinen zahlreichen Arbeiten hat er die Fundamente für weitere Forschungen auf den Gebieten der Semitistik, der Islamkunde, der syrischen Philologie, der arabischen Literaturgeschichte und der Turkologie gelegt. Herausragende Werke sind unter anderem der Grundriß der vergleichenden Grammatik der semitischen Sprachen, das Lexicon syriacum, die Geschichte der arabischen Litteratur oder die Osttürkische Grammatik der islamischen Litteratursprachen Mittelasiens. Weiterhin bereicherte er den akademischen Unterricht mit seiner Arabischen Grammatik und einer Syrischen Grammatik.
Für seine wissenschaftlichen Verdienste erhielt Carl Brockelmann zahlreiche Auszeichnungen, zudem initiierte er 1918 die Gründung des Orientalischen Seminars an der Universität Halle.
Peter Noack